An der Uni
Da wir nach Australien eigentlich nicht dafür gekommen sind, um Urlaub zu machen, sollte ich vielleicht mal erwähnen, was wir so treiben, wenn wir nicht gerade am Strand tote Fische fotografieren oder im Marion Shopping Centre nach Sonnencreme und Wanderschuhen suchen... Oder auf der Treppe vor dem Unigebäude sitzen oder die Büste von Mister Matthew Flinders befummeln...
Am 08.03.2007 sind wir zum ersten Mal bei unserem Betreuer Nico in der Flinders University aufgetaucht (mit ca. 30-minütiger Verspätung - der Campus ist riesig und hügelig und wir sind Frauen).
Ich hatte mich in Mannheim darauf eingestellt, an Sensoren für die Messung der Laktate im Blut zu forschen und war fest entschlossen, allen Laktaten so richtig zu zeigen, wo es lang geht. Da teilt mir doch Nico mit, mein Forschungsprojekt handele von Sensoren für die Augendruck-Messung. Wie groß war dann meine Begeisterung, als mein Kollege Tarun mir eine gewisse Kühlbox ins Labor gebracht hat! Ich machte sie auf, und mir blickten ca. 15 Schafsaugen entgegen... ohne weitere einem Schaf üblicherweise zugehörenden Körperteile.
Dann durfte ich zusehen, wie zwei Kollegen diese Augen stundenlang quälten.
Natalie hat es in dieser Hinsicht etwas besser erwischt: ihre Aufgabe wird die Forschung am porösen Aluminium, d.h. die Aluminiumoberfläche mit Säuren auf eine bestimmte Art anzuätzen, um auf diese Weise Poren bestimmter Größe mit einem bestimmten Abstand zueinander zu erzeugen... Kurz gesagt, was total Langweiliges :o) Aber die muss wenigstens nicht irgendwelche Körperteile von Tieren foltern. Dafür wird sie aber ganz alleine in einem Labor sitzen, da sie so gut wie keine Unterstützung bei ihrem Projekt bekommt.
Am 18.03.2007 haben wir auf dem Uni-Campus ein paar Bilder geschossen - an einem Sonntag, sodass uns dabei niemand zusieht. Wir wollten einfach so wenig Aufmerksamkeit erregen wie möglich...
Wir sind sowieso schon ein paar Leuten hier aufgefallen, als wir eines Abends länger im Computerraum geblieben sind.
Ich muss noch dazu sagen, dass wir von der Uni solche coole Cards bekommen haben, mit denen man alle Türen des Gebäudes auch außerhalb der Öffnungszeiten öffnen kann. Auf den Karten steht: "Special Course Student". Wow! Endlich kommen wir uns so richtig wichtig vor! So fühlten wir uns auch, als an einem Abend die Medung am Computerbildschirm erschien, dass wir sofort den Raum verlassen sollen, Studenten dürfen sich im Computerraum nicht nach 17:00 Uhr aufhalten.
Wie echte Special Students blieben wir natürlich völlig unerschüttert, während "stinknormale" Sudenten alle rausgingen.
Die Überraschung kam dann etwa halbe Stunde später, als sich die Türen auch nach "Sesam, öffne dich" nicht mehr öffnen wollten. Einige Studenten kamen an die Tür, um uns durch die Glastür dabei zu beobachten, wie wir ihnen heftig zuwinken und mit unseren Cards in allen Winkeln am Türschloss wedeln. Schließlich rief einer dieser Zuschauer einen Security-Mann. Es war ein älterer Herr, ursprünglich aus Holland.
Jetzt haben wir Connections zu Security... Wie echte Special Agents eben.
OK, das hört sich alles so an, als würden wir hier nur herumblödeln... Ganz genau so ist es!
Nein, Quatsch - gleich beim ersten Gespräch mit Nico hat jede von uns einen riesigen Stapel Papier zum Lesen bekommen. Die Forschungsthemen haben ja nicht direkt was mit Biochemie bzw. Biotechnologie zu tun, da gibt es für uns noch sehr viel zu lernen, zumal ja alles auf Englisch ist.
1 Kommentar:
Hallo Ihr Beide Special´s!
Also ich sage nur: typisch meine Schwester! Auffallen durch irgendwelche Peinlichkeiten - das lernt man nicht, mit dieser Gabe wird man geboren ;o)
Es freut mich, dass es Euch gut geht! Ganz tolle Bilder, übrigens!
Kennt Ihr auch schon unseren Knut?
Ganz Deutschland ist verrückt nach ihm:
http://www.meinberlin.de/sixcms/media.php/85/070323_knut_11_AFP.jpg
Dann gute Nacht, Ihr Hübschen!
Tanja
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